Aus- und Weiterbildung

Digitalisierung bedarf weiterer Kompetenzen

Österreichs Unternehmen zählen zu den europäischen Spitzenreitern in Sachen Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch in Zukunft planen zwei von drei heimische Unternehmen, verstärkt betriebsinterne Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten. Weiteres Fundament und Asset ist die Lehrlingsausbildung: Mehr als 70 Prozent der Unternehmen bilden ihre Fachkräfte von morgen selbst aus.

Daten & Fakten

• Knapp neun von zehn Unternehmen sowie wie jeder Betrieb mit mehr als 250 Beschäftigten in Österreich finanzieren Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
• Jeder dritte Beschäftigte nimmt an Weiterbildungskursen teil. Innerhalb eines Jahres entspricht die Kursdauer im Durchschnitt 30 Stunden bezahlter Arbeitszeit.
• Die Gesamtkosten der Weiterbildungskurse im Jahr 2010 betrugen insgesamt rund 1,4 Mrd. Euro: Das entspricht einem Anteil von 1,5 Prozent an den Personalaufwendungen aller Unternehmen. Umgelegt auf teilnehmende Personen belaufen sich die Gesamtkosten der Weiterbildungskurse auf 2.037 Euro pro Person.
• Österreich weit über EU-Schnitt: Innerhalb der EU-27 liegt Österreich mit einer Teilnahmequote bei Weiterbildung mit 48,2 Prozent über dem Schnitt von 40,3 Prozent. Im OECDVergleich liegt Österreich (48 Prozent) nur geringfügig (um zwei Prozent) unter dem Durchschnitt.
• Digitales Lernen gewinnt an Bedeutung – zunehmend auch im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung: „Blended Learning“ (Kombination aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning) zählt zur wichtigsten Lernform, aber auch „Virtual Classrooms“ und Webinare sind zunehmend in der betrieblichen Weiterbildung verankert.

Trotz den Anstrengungen der Betriebe gibt es enorme Herausforderungen in der Aus- und Weiterbildung

• Megatrends wie die fortschreitende Globalisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0 führen in den nächsten fünf Jahren zu einer Beschäftigungsausweitung in technischen Ausbildungs- und Berufsfeldern. Erhöhte Kompetenzanforderungen für Beschäftigte sind die Folge. Industrie 4.0 erfordert daher in bestimmten Unternehmensbereichen Qualifizierungsbedarf.
• So sehen die Unternehmen insbesonders in der Technik und Produktion (70 Prozent) sowie in Logistik und Wartung/Kundenservice (73 Prozent) den größten Aufholbedarf bei der Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.