“Wachsende Arbeitslosenzahlen auf der einen Seite und die ständig größer werdende Konkurrenz der Mikroelektronik auf der anderen Seite müssten aber jeden Sozialminister um die Einnahmen für die Sozialversicherung bangen lassen.”
Im Jahr 1983 äußerte der damalige Sozialminister Alfred Dallinger diese Warnung vor der fortschreitenden Automatisierung und deren Folgen für die Finanzierbarkeit des Wohlfahrtsstaats. Dallingers Befürchtungen haben sich bis heute nicht bewahrheitet, im Gegenteil. Tatsache ist, dass das originäre Beitragsaufkommen der Sozialversicherung („Nettosozialbeiträge“) in den letzten zehn Jahren um fünf Prozentpunkte rascher gestiegen ist als die nominelle Wirtschaftsleistung (Nettosozialbeiträge: +38,2 Prozent; nominelles BIP: +33,3 Prozent). Insbesondere in den Jahren der Finanzkrise um 2009, als das BIP zurückgegangen ist, stiegen die Einnahmen der Sozialversicherung weiterhin konstant. Bis dato deutet also nichts auf eine Erosion der Beitragsgrundlagen hin.