Schon seit Ende des 18. Jahrhunderts mit der Erfindung des ersten mechanischen Webstuhls, der Nutzung der ersten Fließbänder 1870 oder der Einsatz der ersten programmierbaren Roboter 1969 hat die Industrie immer wieder rasante Technologieschübe mitgemacht – stets begleitet von der Diskussion, Maschinen würden Menschen ihre Jobs wegnehmen.
Diese Befürchtungen haben sich aber nie bewahrheitet – im Gegenteil, langfristig wurden immer mehr Arbeitsplätze geschaffen. So hat sich z.B. die Anzahl an Arbeitsplätzen in Österreich seit 1950 von ca. 2 Mio. auf fast 3,5 Mio. (2015) Arbeitsplätzen nahezu verdoppelt7, während im selben Zeitraum ein rasanter technologischer Wandel, begleitet von exponentiellem Wachstum der Datenmenge, stattfand.
Wir haben in den vergangenen Jahren einen enormen Digitalisierungsschub erlebt und dennoch arbeiten heute mehr Menschen denn je: Auch nach rund 70 Jahren Digitalisierung werden immer mehr Jobs geschaffen. Die Art der Arbeit ist dabei in steter Veränderung.
Bis 2020 könnten durch die Digitalisierung in Österreich 40.000 neue Arbeitsplätze im gesamten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entstehen.8
Nur zwölf Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich üben eine Tätigkeit aus, die potenziell mit einer hohen Wahrscheinlichkeit automatisiert werden könnte.10 Insgesamt bedeutet dies aber nicht zwangsläufig weniger Arbeitsplätze – sie verändern sich. Gleichzeitig können neue Tätigkeiten entstehen, die zu mehr Beschäftigung führen.
7) In Vollzeitäquivalenten gab es von 1995 bis 2014 ein Plus von fast 13 Prozent
8) Mittelfristige Beschäftigungsprognose für Österreich, AMS/WIFO 2015
9) Boston Consulting Group (BCG) für Österreich: Technologie-Revolution könnte Österreichs BIP um drei Milliarden Euro steigern
10) The Risk of Automation for Jobs in OECD Countries – A Comparative Analysis, Melanie Arntz et al 2016