Nationale F&E-Programme müssen gestärkt und fokussiert werden, zur Stärkung der Technologiekompetenz in Österreich und innovativer Dienstleistungen, zur Steigerung der digitalen Reife österreichischer Unternehmen und zur Gestaltung des Arbeitsplatzes der Zukunft.
Digitalisierung erhöht die Flexibilität der Unternehmen ebenso wie jene der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Daher brauchen Österreichs Unternehmen moderne Rahmenbedingungen bezüglich Arbeitszeit. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt dies ebenso Vorteile, wie für die Unternehmen. Passgenaue Arbeitszeitmodelle tragen zu einer höheren Beschäftigungssicherheit bei und erleichtern den digitalen Wandel.
Die Gesamtbelastung der Unternehmen in Österreich mit Gewinnsteuern und Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung ist eine der höchsten der gesamten EU. Daher muss die Belastung für Österreichs Unternehmen deutlich reduziert werden, um es ihnen zu ermöglichen in innovative Zukunftsforschung zu investieren.
Dementsprechend sind neue Steuern auf Investitionen und technologischen Fortschritt abzulehnen. Während in Deutschland die Lohnnebenkosten für Arbeitgeber laut Eurostat einen Anteil von „nur“ 22,3 Prozent des Gesamtwertes ausmachten, betrugen sie in Österreich 26,3 Prozent aus! Kurzfristig müssen die Lohnnebenkosten zumindest auf das Niveau von Deutschland gesenkt werden.
Die Qualifikationsanforderungen an Beschäftigte steigen in drei prioritären Bereichen: Lebenslanges Lernen, interdisziplinäres Denken und Handeln, sowie ITKompetenz. Schon heute sind acht von zehn internationalen Leitbetrieben in Österreich mit Rekrutierungsproblemen im MINT-Bereich konfrontiert,
Daher müssen die MINT-Förderung in Kindergarten und Schule ausgebaut, die HTL gestärkt und MINTHochschulstudien attraktiver gemacht werden.
Politische und strategische Aufwertung der betrieblichen, arbeitsplatznahen Aus- und Weiterbildung als der Ort des zukunftsorientierten Lernens.
Aufbau digitaler Kompetenz auf allen Qualifikationsniveaus und in allen Bildungseinrichtungen – für Lernende wie Lehrende.
Etablierung eines breiten Angebots digitaler Lernformen wie blended und adaptive learning, MOOCs (Massive Open Online Courses), virtueller Klassenräume und Lern-Bots sowie der entsprechenden Infrastruktur.
Insbesondere für Standardisierung, rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutz ist ein gemeinsames Vorgehen zwischen Politik und Industrie notwendig, um die nationalen und europäischen Interessen sowie industriellen Kompetenzen zu stärken.
Ein digitaler Binnenmarkt in Europa muss geschaffen werden, dazu ist auch eine stärkere Priorisierung des Infrastrukturausbaus und eine Harmonisierung des Telekomsektors mit Fokus auf Investitionen und Wettbewerb notwendig.
Eine rasche Umsetzung der digitalen Offensive für Breitband-Ausbau und für Technologieentwicklung durch F&E als notwendiges Backbone für Industrie 4.0 ist unumgänglich.
Ein effektiver Industrie- und Wirtschaftsschutz und mehr Cybersicherheit sind in einem umfassenden Ansatz sicher zu stellen. Insbesondere für Standardisierung, rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutz ist ein gemeinsames Vorgehen zwischen Politik und Industrie notwendig, um die nationalen und europäischen Interessen sowie industriellen Kompetenzen zu stärken.